Unternehmensverkauf

Was sind Unternehmensbeteiligungen?

Von: Dennis Volter

Head of Mergers & Acquisitions | Prokurist

Bei einer Unternehmensbeteiligung handelt es sich um eine Form des Investments, bei der jemand oder eine Gesellschaft einen Anteil an einem Unternehmen erwirbt. Durch diese Beteiligung können Investoren an den Erfolgen und/oder dem Wachstum der Firma – aber ebenso an den Verlusten – teilhaben.

Firmenbeteiligungen stellen eine übliche Form der Finanzierung von Start-ups, Unternehmen und Gründern dar. Sie sind eine Möglichkeit der Kapitalbeschaffung von Privatanlegern oder institutionellen Investoren ohne die Aufnahme von Fremdkapital.

Mit der Beteiligung am Unternehmen erwerben Anleger bestimmte Rechte und Pflichten:

  • Stimmrecht: die Befugnis, bei wichtigen Geschäftsbeschlüssen oder Entscheidungen im Unternehmen mitzubestimmen
  • Informationsrecht: das Recht, regelmäßig über Unternehmensabläufe informiert zu werden
  • Gewinnbezugsrecht: das Recht auf einen Profitanteil, der durch das Unternehmen erwirtschaftet wird
  • Treuepflicht: die Pflicht, sich an das Unternehmen zu binden und diesem gegenüber loyal zu bleiben
Inhaltsverzeichnis

    Welche Arten von Beteiligungen gibt es?

    Denken Sie über den Verkauf von Firmenanteilen nach? Dann sollten Sie über die verschiedenen Arten von Beteiligungen informiert sein.

    Aktien

    Aktien stellen wohl die bekannteste Form der Unternehmensbeteiligung dar. Größere Unternehmen sowie auch einige Mittelständer werden an den Börsen gehandelt. Durch den Verkauf eines Teils des Eigenkapitals bei einem Börsengang oder einer Kapitalerhöhung gelangen börsengehandelte Unternehmen an Kapital. An diesen Unternehmen können Investoren sich beteiligen, indem sie deren Aktien erwerben. Klassischerweise verläuft ein solcher Aktienkauf über die Bank.

    Anteile an einer GmbH

    Bei einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) können Beteiligungen in Form von Anteilen erworben werden. Damit werden, wie auch bei Aktien, Investoren und Anleger zum Gesellschafter des Unternehmens und erhalten ein Gewinnbezugsrecht, ein Mitspracherecht sowie eine Exit-Beteiligung: Werden die GmbH-Anteile verkauft, kann die Exit-Beteiligung eine Gewinnbeteiligung am Verkaufserlös bedeuten. Oftmals werden die Anteile an einer GmbH von professionellen Anlegern wie z. B. Private-Equity-Gesellschaften, Business Angels oder Venture-Capital-Gesellschaften erworben, um sich am Gewinn wachsender Unternehmen zu beteiligen.

    Fonds

    Fonds ermöglichen es Investoren, durch den Erwerb von Fondsanteilen indirekt am Unternehmen beteiligt zu sein, ohne Miteigentümer zu sein. Sie erhalten daher auch kein Mitspracherecht oder eine Gewinnbeteiligung. Sie profitieren stattdessen durch Ausschüttungen von der Fondsgesellschaft. Man unterscheidet:

    • Offene Fonds: Anleger können hier zu jeder Zeit investieren oder ihr Kapital abziehen.
    • Geschlossene Fonds: Anteile können hier nur innerhalb einer Zeichnungsfrist und im Rahmen einer festen Laufzeit gekauft werden.

    Mezzanine-Kapital

    Mezzanine-Kapital beschreibt eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital-. Dem Unternehmen wird durch den Investor mit dem Beteiligungsdarlehen Kapital zur Verfügung gestellt. Dafür erhält er eine Gewinn- und Exit-Beteiligung. Auch hier werden Investoren nicht zum Miteigentümer.

    Stille Beteiligung

    Die stille Beteiligung zählt ebenfalls zum Mischkapital. Hier wird in das Eigenkapital des Unternehmens investiert, es erfolgt jedoch kein Eintrag im Handelsregister. Es gibt kein Mitspracherecht und die Haftung erstreckt sich lediglich auf die Höhe der Einlage.

    Unternehmensbeteiligung für Mitarbeiter (Mitarbeiterbeteiligung)

    Neben externen Investoren ist die Unternehmensbeteiligung auch für die Mitarbeiter des Unternehmens möglich. Diese Form ist beispielsweise dann denkbar, wenn die Angestellten ans Unternehmen gebunden werden sollen, ihnen jedoch keine höheren Vergütungen ausgezahlt werden können. Teilhaber können einen Anteil des Kapitalbesitzes des Unternehmens erhalten.

    Vor- und Nachteile einer Unternehmensbeteiligung

    Zu den Vorteilen der Unternehmensbeteiligung zählen die Chance auf eine attraktive Rendite sowie die Teilhabe am Unternehmenserfolg. Ebenso erwähnenswert ist eine potenzielle Förderung der Mitarbeitermotivation im Rahmen einer Mitarbeiterbeteiligung. Dem gegenüber steht das Risiko von Verlusten sowie die eingeschränkte Liquidität bei nicht börsenorientierten Beteiligungen.

    Fazit

    Die Unternehmensbeteiligung bietet Anlegern die Möglichkeit einer gezielten Investition in ein Unternehmen oder in ein spezielles Projekt. Dafür werden sie in vielen Fällen zum Miteigentümer und profitieren von verschiedenen Rechten, wie der Gewinnbeteiligung oder dem Mitspracherecht. Für Unternehmen gilt die Firmenbeteiligung als unbefristet zur Verfügung stehendes Eigenkapital. Ein detailliertes Verständnis der verschiedenen Arten von Beteiligungen ist von großer Bedeutung, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

    Benötigen Sie Unterstützung bei der Unternehmensbeteiligung?

    Wenn Sie weitere Informationen darüber wünschen, wie Sie Ihre Unternehmensbeteiligung verkaufen können, setzen Sie auf eine fundierte Beratung bei Conpair. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.

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    AUTOR

    Dennis Volter

    Head of Mergers & Acquisitions | Prokurist

    Dennis Volter verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Corporate Finance sowie in der Betreuung mittelständischer Mandant:innen. Nach seinem abgeschlossenen kaufmännischen Studium hat Herr Volter während seiner über 16-jährigen Tätigkeit bei der Conpair AG eine Vielzahl von Kapitalmarkttransaktionen, M&A-Projekten sowie Finanzierungsmandaten begleitet. Neben der ganzheitlichen Projektsteuerung liegt sein Fokus insbesondere auf Fragestellungen der Unternehmensanalyse, -planung und -bewertung sowie quantitativen Modellierungen. Der Branchenschwerpunkt seiner Tätigkeit bei der Conpair AG liegt auf dem Healthcare-Sektor. Dennis Volter trägt seit dem Jahre 2012 den mit einer dreijährigen englischsprachigen Ausbildung zum Finanzanalysten verbundenen Titel „Chartered Financial Analyst“. Im Jahre 2017 erhielt er die Prokura der Conpair AG.