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Unternehmensnachfolge im Mittelstand – interne oder externe Nachfolge?

Von: Kai Wölke

Senior Consultant

Die Suche nach einer geeigneten Unternehmensnachfolge stellt für viele Inhaber:innen mittelständischer Unternehmen eine große Herausforderung dar. Die essenzielle Frage: Soll es eine interne oder externe Unternehmensnachfolge werden? Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. In diesem Artikel geben wir Ihnen eine entsprechende Übersicht.

Inhaltsverzeichnis

    Die Herausforderungen der Nachfolgeplanung: Kriterien für die passende Auswahl

    Der wichtigste Tipp, den man für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge geben kann, lautet: Fangen Sie rechtzeitig damit an, sich Gedanken zu machen. Denn je langfristiger die Planung der Übergabe ausfällt, desto leichter lässt sich ein Wechsel vollziehen. Insbesondere in Familienunternehmen besteht Konfliktpotenzial, welches oft nicht ausreichend berücksichtigt wird.

    Zudem: Wird innerhalb der Familie nach einer Nachfolge gesucht, ist eine entsprechende Bewertung, ob das Familienmitglied geeignet ist, nie frei von subjektiven Emotionen. Eine externe Beratung durch jemanden, der weder mit der Familie noch mit dem Unternehmen verbunden ist, ist in dieser Situation daher sehr zu empfehlen.

    Bei der Auswahl der richtigen Nachfolgeoption spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle. Wichtig ist die Berücksichtigung der spezifischen Umstände eines Unternehmens. So können etwa Struktur und Größe einer Firma entscheidende Einflüsse darstellen. Natürlich sollten auch die persönlichen Ziele und Präferenzen des aktuellen Inhabers bzw. der aktuellen Inhaberin Berücksichtigung finden. Für eine fundierte Entscheidung muss zudem eine sorgfältige Analyse der potenziellen Nachfolger erfolgen.

    Weitere Tipps erhalten Sie in unserem Expertenbeitrag: Unternehmensnachfolge – was gibt es zu beachten?

    Interne Nachfolgeoption: Vor- und Nachteile

    Die interne Nachfolge kann sowohl familien- als auch unternehmensintern erfolgen. Ein überwiegender Teil der deutschen Unternehmen im Mittelstand sind inhabergeführte Familienunternehmen. Somit wünscht sich ein Großteil eine familieninterne Nachfolge. Bestenfalls findet sich ein Familienmitglied, welches interessiert und zudem persönlich sowie fachlich für die Nachfolge geeignet ist.

    Doch die Realität sieht häufig anders aus, wodurch sich dieses Vorhaben aufgrund mangelnder Kandidat:innen oftmals als schwierig erweist. Gibt es interessierte Familienmitglieder, fehlt es diesen nicht selten an nötigem Fachwissen, um das Unternehmen weiterhin voranzubringen bzw. in die Zukunft zu führen.

    Zu den weiteren Nachteilen zählt die Tatsache, dass ein familieninterner Nachfolgeprozess zu Spannungen und Konflikten führen kann. Gerade zwischen Eltern und Kindern besteht ein hohes Streitpotenzial, insbesondere wenn die Vorstellungen beider Seiten auseinandergehen. In diesem Fall wäre das so genannte Management Buy-out (MBO), bei dem ein Mitglied der Geschäftsführung oder eine andere Führungskraft das Unternehmen übernimmt, eine mögliche Option.

    Die interne Auswahl als Nachfolgeoption hat einige Vorteile. Im Unternehmen lässt sich dadurch die Art und Weise der Unternehmensführung  sowie die Unternehmenskultur konstant fortführen. Zudem besteht in der Regel eine gewisse Vertrautheit.

    Ein weiterer Vorteil: Es gibt meist eine langfristige Perspektive. Diese ist leichter fortzuführen, wenn die Person, welche das Unternehmen übernehmen soll, mit den Firmenwerten und -zielen bereits vertraut ist.

    Externe Nachfolgeoption: Vor- und Nachteile

    Beim sogenannten Management Buy-in (MBI) wird das Unternehmen von einer externen Führungskraft, welche zuvor noch nicht im Unternehmen tätig war, übernommen. Durch eine externe Auswahl besteht die Möglichkeit, frische Impulse ins Unternehmen zu bringen. Nicht selten kann erst durch das neue Kapital der Weiterbestand der Firma gesichert werden.

    Der Verkauf eines Unternehmens stellt einen komplexen Prozess dar, der sich über viele Monate bis hin zu einem oder mehrere Jahre hinziehen kann und bei dem viel bedacht werden muss. Wer sich hierbei nicht professionell unterstützen lässt, läuft Gefahr, sein Lebenswerk unter Wert zu verkaufen. Als möglicher Nachteil erweist sich zudem die Tatsache, dass ein schrittweiser Rückzug oft schwierig ist: Gefühlt von jetzt auf gleich gilt es, sich von seinem Unternehmen zu trennen, ohne weiterhin Einfluss auf den weiteren Unternehmenskurs nehmen zu können. Und auch der emotionale Verlust, den ein Unternehmensverkauf mit sich bringt, sollte nicht unterschätzt werden. Möglicherweise gab es die Hoffnung, die Firma innerhalb der Familie weitergeben zu können.

    Fazit

    Interne oder externe Unternehmensnachfolge im Mittelstand? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. So handelt es sich um eine Entscheidung, welche stets individuell getroffen werden muss und von vielen Faktoren abhängig ist. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sind die rechtzeitige Planung und Vorbereitung der Nachfolge entscheidend. Eine fachmännische Unterstützung ist hier von Vorteil.

    Brauchen Sie Unterstützung bei der Unternehmensnachfolge?

    Stehen Sie vor der Herausforderung, eine passende Unternehmensnachfolge zu finden? Sicherlich haben Sie viele Fragen. Gerne stehen wir Ihnen zur Seite. Wir sind seit über 20 Jahren im Bereich der M&A-Beratung tätig und freuen uns darauf, für Sie die bestmögliche Option zu finden. Vereinbaren Sie einen Termin für ein erstes, persönliches Gespräch mit uns.

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    AUTOR

    Kai Wölke

    Senior Consultant

    Herr Wölke verfügt durch sein kaufmännisches Studium über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Controlling, Risikomanagement und Unternehmensfinanzierung. Nach Abschluss seines Studiums ist Herr Wölke direkt in die weitere Ausbildung bei der Conpair AG eingestiegen. Durch eine spezielle Vertiefung ist er besonders auf die Bereiche Finanz- und Bankmanagement sowie Controlling spezialisiert. In seiner über vierjährigen Tätigkeit bei der Conpair AG hat er eine Vielzahl von M&A-Projekten begleitet.