Unternehmensverkauf
Unternehmensnachfolge – was gibt es zu beachten?
Der Alltag eines Unternehmers oder einer Unternehmerin ist mit zahlreichen Entscheidungen verknüpft. Nicht immer sind diese leicht oder schnell gefällt. Besonders herausfordernd wird es, wenn nicht nur geschäftliche Aspekte eine Rolle spielen. So etwa bei der Unternehmensnachfolge, die eine sehr emotionale Angelegenheit darstellen kann.
Die Unternehmensnachfolge stellt die Übertragung eines Unternehmens an einen neuen Eigentümer dar, um die Firma unter einer neuen Leitung fortzuführen. Zu den typischen Gründen zählen u.a. das Alter, eine mögliche Erkrankung oder der Tod des ursprünglichen Inhabers bzw. der ursprünglichen Inhaberin.
Der Nachfolgeprozess ist komplex und dessen Planung kann eine große Herausforderung für Unternehmer:innen darstellen. Es gilt, sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Aspekte zu beachten und in Einklang zu bringen. In diesem Artikel erhalten Sie hilfreiche Ratschläge für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge.
Formen der Unternehmensnachfolge
Vorab: Welche Formen der Unternehmensnachfolge gibt es überhaupt? Grundsätzlich können familien- oder unternehmensinterne sowie externe Lösungen gefunden werden. Die verschiedenen Varianten samt möglichen Konsequenzen sollten mit Fachexpert:innen sowie ggf. der Familie besprochen werden.
Unternehmensverkauf
Der Verkauf einer Firma kann gegen Einmalzahlung oder wiederkehrende Leistungen getätigt werden. Letztere Variante kann der Käuferseite ggf. eine Fremdfinanzierung ersparen. Mögliche Varianten wären der Verkauf gegen eine Rente, eine Ratenzahlung oder auch eine dauernde Last, bestehend aus wiederkehrenden Aufwendungen. Der Mindestzeitraum beträgt dabei 10 Jahre.
Verpachtung
Unternehmer bzw. Unternehmerinnen haben zudem die Möglichkeit, die Firma zu verpachten. In diesem Fall geht der Besitz nicht an die Nachfolge über. Stattdessen kann der Eigentümer von laufenden Einnahmen profitieren.
Vermietung
Eine andere Option wäre die Vermietung. Hierbei kann der Nachfolger oder die Nachfolgerin lediglich die Betriebsräume gegen Entgelt nutzen. Die Einrichtung wird im Gegensatz zur Verpachtung gekauft.
Management-Buy-Out und Management-Buy-In
Lässt sich keine Nachfolge innerhalb der Familie finden, kann der Betrieb im Rahmen des Management-Buy-Outs (MBO) an das eigene Management verkauft werden. Bei der Übernahme des Unternehmens durch ein externes Management spricht man hingegen von einem Management-Buy-In (MBI). Steht den internen Managern nicht ausreichend Kapital zur Verfügung, ist auch eine Mischung beider Formen denkbar.
Der richtige Zeitpunkt für die Unternehmensnachfolge
Eine rechtzeitige Planung ist bei der Unternehmensnachfolge das A und O. Ziel der Nachfolgeplanung ist zum einen die Weiterführung des Unternehmens. Zum anderen steht natürlich die wirtschaftliche Absicherung des Unternehmers bzw. der Unternehmerin im Fokus. Zu den entscheidenden Faktoren können
- das Alter des Unternehmers bzw. der Unternehmerin,
- die aktuelle Unternehmensphase,
- die Lage der Branche sowie
- die familiären Verhältnisse
zählen. Insbesondere bei einem zu erwartenden nachhaltigen Wachstum ist es sinnvoll, die Unternehmensnachfolge anzugehen.
Den richtigen Nachfolger finden
Bei der Suche nach einer geeigneten Nachfolge für ein Familienunternehmen macht es oftmals Sinn, innerhalb der Familie zu suchen. Alternativ wäre eine unternehmensinterne oder aber externe Nachfolge eine mögliche Lösung.
Besonders wenn familienintern keine Lösung gefunden werden kann, erweist sich die Suche für zahlreiche Unternehmer:innen oftmals als sehr schwierig. Hier ist es sinnvoll, einen M&A-Berater hinzuzuziehen. Auf diese Weise erhalten Sie Zugriff auf ein breites Netzwerk an potenziellen Investoren und werden bei jedem Transaktionsschritt begleitet.
Checkliste: Wichtige Schritte bei der Unternehmensnachfolge
Die Unternehmensnachfolge ist umfangreich. Zu den verschiedenen Schritten zählen
- die Analyse des Unternehmens mit Prüfung der Verkaufsoptionen,
- die Ermittlung eines ungefähren Firmenwerts,
- eine überzeugende Präsentation des Unternehmens,
- die Auswahl an möglichen Investoren,
- das Einholen von Angeboten,
- die Entscheidung für den idealen Käufer,
- die Zusammenstellung aller nötigen Dokumente für die Unternehmensprüfung (Due-Diligence-Prüfung) und
- die sorgfältige Überprüfung der Kaufvertragsdokumente.
Dabei kommen in der Regel zahlreiche Fragen auf, zu denen auch steuerliche Aspekte und Haftungsfragen zählen. Ohne fachliche Expertise und Rechtsbeistand wird es hier schwierig.
Signing und Closing
Der letzte Schritt des Unternehmensverkaufs ist die tatsächliche Übergabe der Firma. Hierbei sind zwei Prozessschritte zu unterscheiden: das Signing und das darauffolgende Closing. Das Signing stellt die Unterzeichnung und somit den Abschluss des Kaufvertrages dar. Zu diesem Zeitpunkt können aber auch noch einige Bedingungen festgelegt werden, welche nach dem Unterzeichnen erfüllt werden müssen.
Erst mit dem Closing wird eine Transaktion jedoch tatsächlich abgeschlossen. Nun wurden auch alle aufschiebenden Bedingungen erfüllt und der Kaufpreis kann beglichen werden. Holen Sie sich auf unserem Blog weitere Infos zum Firmenverkauf.
Fazit
Ob Unternehmensprüfung oder steuerliche sowie vertragsrechtliche Aspekte: Der Prozess einer Unternehmensnachfolge ist äußerst komplex und bedarf einer gründlichen Vorgehensweise, die viel fachliches Know-how erfordert. Hinzu kommt die emotionale Seite des Prozesses, welche es einem Unternehmer oder einer Unternehmerin häufig sehr schwer macht, die für die Zukunft des Unternehmens bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.
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